Mein Uhrenarmband |

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Ich möchte Euch hier eine kleine Anleitung für ein schickes Uhrenarmband geben. |
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Wie so oft steht am Anfang immer die Skizze auf Papier und die Fertigung einer |
Schablone, um später nicht noch einmal alles neu machen zu müssen. |
Dazu hatte ich mir zuerst eine Skizze auf Millimeterpapier gemacht und |
diese auf ein Stück Plastik von einem Schnellhefter übertragen. |
| Auf dieser Schablone wurden ebenfalls schon die Aussparungen |
| für das Lederband und die Löcher für die Nieten markiert. |
| Nachdem die Schablone fertig war, habe ich diese auf ein Stück Leder übertragen. |
| Bei mir ist die Stärke des Leders ca. 1,5 mm, damit das Armband beim Tragen nicht zu |
| steif wird. Das ganze wurde mittels eines Silberstiftes, welcher sich nach dem Gebrauch |
| wegradieren lässt, auf das angefeuchtete Leder gezeichnet. |
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| Nachdem ich diese Grundplatte der Uhr punziert und eingefärbt hatte, fertigte ich die |
| passenden Lederriemchen für die Uhr. Diese sollten genauso breit sein, wie die Uhrstege, |
| damit die Uhr später nicht bei zu schmalen Riemchen hin- und herwackelt oder bei |
| zu breiten Riemchen nicht zu befestigen geht. Aus diesem Grund sollte man beim |
| punzieren besonders vorsichtig sein, da das Leder meist etwas auseinander getrieben |
| wird. Die Enden an den Riemchen sollten nach dem Bearbeiten zum Ende hin etwas |
| verdünnt werden, das heißt, dass das Leder um den Uhrsteg umgelegt und verklebt wird. |
| Dabei sollte der Steg aber nicht eingeklebt werden, um ihn eventuell später einmal |
| austauschen zu können. Wenn alles fertig ist, kann die Uhr schon auf der Grundplatte |
| befestigt werden. Das ganze sieht dann von vorn etwa so aus. |
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| Von hinten werden die Riemchen mit der Grundplatte verklebt. |
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| Abhängig von der Größe der Uhr, der dazugehörigen Grundplatte und dem Umfang |
| des Handgelenkes, wird jetzt das Armband gefertigt. Dazu habe ich erst einmal |
| das Handgelenk ausgemessen um auf die Länge des Armbandes zu kommen. |
| Das ganze wird wieder auf das Leder übertragen und später die Umrandung mit dem |
| Kurvenmesser eingeschnitten. Gleichzeitig habe ich die Unterlage für die Schnallen |
| mit ausgeschnitten, da sie die gleiche Breite wie das Armband hat und das Armband trägt |
| sich besser wenn sich die Schnallen nicht ins Fleisch einschneiden. |
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| Nachdem die Kanten geschnitten und leicht abgesenkt wurden, habe ich wie bei der |
| Grundplatte das Muster in das Leder punziert. |
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| Wenn man mit dieser Arbeit fertig ist, und die Löcher für die Niete mittel Lochzange |
| eingebracht hat, kann man mit dem Einfärben beginnen. Um ein recht helles Armband zu |
| behalten, habe ich das Leder vor dem Färben gut gewässert und anschließend mit |
| Antikfinish behandelt. Das ganze sieht dann etwa so aus. |
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| Eine andere Variante hatte ich bei meinem ersten Armband, wo ich das Leder |
| mit einer Airbrushpistole und Lederfarbe besprüht hatte. |
| Das gibt natürlich auch einen sehr reizvollen Effekt. Hier das Bild dazu. |
| Allerdings war das Tragen dieses Armbandes nicht ganz so angenehm, da die |
| Schnallen auf der Haut auflagen und das Leder auch recht weich war. |
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| Nachdem alle Teile gut durchgetrocknet sind, kann man sich an das Zusammensetzen |
| des Uhrenarmbandes machen. Zuvor habe ich noch das Lederfinish aufgetragen. |
| Das Armband mit der Schnallenunterlage habe ich nach außen hin wieder etwas |
| verjüngt, da die Teile später über einander geklebt werden. Dazwischen werden |
| die Schnallen eingesetzt und festgeklebt. Später werden sie noch vernietet. |
| Von der Seite kann man das hier sehr gut erkennen. |
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| Auf der Rückseite hat man schließlich einen gleitenden Übergang von der |
| Schnallenunterlage zum Armband. Diesen braucht man auch später noch. |
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| Jetzt können die Nieten für die Schnallen gesetzt und die Grundplatte der |
| Uhr auf das Armband aufgenietet werden. |
| Achtung! Auch hier muss man wieder die Krümmung des Handgelenkes beachten! |
| Zur Verzierung habe ich noch Rosetten unter die Niete gesetzt. |
| Damit wäre das Uhrenarmband schon fast fertig. |
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| Da ich aber bei dem letzten Armband festgestellt habe, dass im Laufe der Zeit |
| die Nieten an der Unterseite durch Schweiß und Feuchtigkeit angegriffen werden, |
| habe ich mich entschlossen diese etwas zu schützen. Aus diesem Grund |
| habe ich unter die gesamte Fläche des Armbandes, dünnes Fensterleder geklebt. |
| Das erhöht nicht nur den Tragekomfort sondern schützt auch unser Lederarmband |
| von der Unterseite her, vor Verschmutzungen. Dazu habe ich grob ein Stück |
| Fensterleder in der Größe des Armbandes ausgeschnitten und mit einem flexiblen |
| Kleber bestrichen. Den gleichen Kleber habe ich auf das Armband aufgetragen. |
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| Nachdem beide Teile zusammengefügt wurden, wurde der Rest mit einer Schere |
| ringsherum fein säuberlich abgeschnitten. Damit das helle Leder beim Tragen nicht |
| so ins Auge fällt, wurden durch mich die Kanten eingefärbt und anschließend versiegelt. |
| Zu guter letzt werden noch einmal die Löcher für die Schnallen nachgearbeitet |
| und dann kann man das gute Stück auch schon seinen Freunden präsentieren. |
| Bleibt nur zu hoffen, dass man an diesem Armband sehr lange und viel Freude hat. |
| Sollten noch Fragen offen sein, bin ich gern bereit diese zu beantworten. |
| Schickt mir dazu einfach eine Mail. |
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| Euer Tommy |
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